Ordentlicher SPD-Bezirksparteitag Niederrhein am 27. Mai 2000 in der Stadthalle Neuss
Beschluss B1 / B2 Eiserner Rhein
Adressat: Landesregierung NRW, Bundesregierung"Die Bundesregierung und die Landesregierung Nordrhein-Westfalen werden aufgefordert, die Wiederbelebung der Bahnsrtrecke "Eiserner Rhein" für den Güterverkehr zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet zügig voranzutreiben. Das dazu zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden verabredete koordinierte Vorgehen wird begrüßt. Der Bezirksparteitag erwartet, dass bis Mitte 2001 eine abschließende Verständigung über die konkrete Streckenführung des "Eisernen Rheins" erzielt wird. Auch die existierende historische Trasse wird in die Untersuchungen zum Streckenverlauf einbezogen. Die ergänzend dazu geführten Überlegungen, die historische Trasse zunächst provisorisch für den Güterverkehr zu nutzen, wird unter den nachstehenden Voraussetzungen unterstützt.
1. Beschränkte Nutzung für Güterverkehr auf der historischen Trasse mit einer begrenzten Anzahl von Güterzügen (15 je Tag).
2. Sicherstellung auch der zukünftigen Nutzung für den SPNV zwischen Mönchengladbach und Dalheim.
3. Öffnung für Güterverkehre ab dem Bahnhof Rheindahlen.
4. Ausschöpfung aller Möglichkeiten für Lärmschutzmaßnahmen zugunsten betroffener Anwohner."
Anmerkung:
- Die zuständige Ministerin Netelenbos (NL) hat die Zahl der nicht elektrifizierten Güterzüge für den Eisernen Rhein in der ersten Ausbaustufe mit 43 angegeben. Die meisten Züge sollen nachts rollen, das bedeutet: in den Kernstunden alle 15 Minuten ein ausgesprochen lauter langer Zug zusätzlich durch Wegberg, Rheindahlen, Rheydt, Mönchengladbach, Viersen, Krefeld von Forstwald bis Hohenbudberg...zusätzlich.
- Die belgische Regierung hat sich gegen einen Anschluss niederländischer oder deutscher Städte an den Eisernen Rhein ausgesprochen, weil damit die Linie langsamer würde. Der Verkehr soll sofort von Antwerpen in das "nordwestliche Deutschland und darüber hinaus" laufen.
- Möglichkeiten für Lärmschutzmaßnahmen bestehen juristisch in Deutschland an der Strecke normalerweise nicht, hier hilft nur politischer Druck. Technisch bestehen enorme Möglichkeiten des aktiven Lärmschutzes an Schienen und fahrendem Material. Herrn Landrat Vollert sind "Kompensationen" zugesagt worden. Er hat sich bereits an Düsseldorf gewandt.
- Die Streckenführung ist offen wegen verschiedener Streite u.a. zwischen Roermond und Venlo. Roermond möchte die Strecke gar nicht, erst recht nicht durch das FFH-Gebiet "De Meinweg". Venlo möchte eine völlig neue Streckenführung, die von Belgien bereits bei Eindhoven an die Autobahn herangeführt wird, die von dort über Venlo nach Duisburg führt. An diesen neuen "Eisernen Rhein" würden der Venloer Tradeport und der Krefelder Hafen angeschlossen. Vorteil wäre: Neue leistungsfähige elektrifizierte Strecke, die keine einzige Stadt durchlaufen, höchstens berühren würde.
- Daneben exisitieren noch zwei Varianten: A) Strecke von Belgien nach Roermond, von dort nach Venlo, von dort (neu) entlang der deutschen Autobahn bis höhge Kempen. Von dort auf bestehende Bahnstrecke Kempen - Krefeld - Dusiburg; B) Venlo - Viersen - Neersen - Neersener Kurve - nach Krefeld auf der alten Strecke entlang Thyssen/Teckheide - Krefeld - Duisburg.